Wie ich selbst aus der Erschöpfung gefunden habe

Vielleicht erkennst du dich in vielem wieder, was ich schreibe. Und ja – ich kenne diese Erschöpfung selbst. Nicht nur vom Hören oder Begleiten, sondern aus eigener, tiefer Erfahrung.

Mein Weg da raus war kein „Sofort-alles-anders“-Moment. Es war ein langsames Erwachen. Und der erste Schritt war: Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.

Ich habe mir erlaubt, zu spüren, wie erschöpft ich wirklich bin. Mir erlaubt, nicht mehr immer fröhlich zu wirken, nicht mehr ständig stark sein zu müssen. Es war ungewohnt – ja fast beängstigend –, mich verletzlich zu zeigen. Aber genau das war der Anfang von Heilung.

Ich habe begonnen, mehr Nein zu sagen. Das fiel mir anfangs unglaublich schwer. Ich hatte so lange funktioniert, gegeben, unterstützt – Nein zu sagen fühlte sich fast wie Schuld an. Aber ich habe es geübt. Immer und immer wieder. Und jedes Nein zu außen war ein Ja zu mir.

Gleichzeitig bin ich Schritt für Schritt in meine Weiblichkeit eingetaucht. Weiblichkeit bedeutet fühlen, empfangen, weich werden – im Kontrast zum „Tun, Tun, Tun“, das unsere männlich geprägte Welt so sehr fordert. Auch das war ein Prozess. Kein Entweder-oder, sondern ein liebevolles Balancieren.

Ich habe begonnen, klarer zu kommunizieren, was mir gut tut – und was nicht. Ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Ohne gefallen zu wollen. Einfach, weil meine Wahrheit wichtig ist.

Unterstützt habe ich diesen Weg durch Energie- und Körperarbeit. Denn Erschöpfung sitzt nicht nur im Kopf – sie sitzt im ganzen System. Und erst wenn der Körper mitgenommen wird, kann wirkliche Regeneration geschehen.

Ich teile das mit dir, weil ich weiß: Auch du kannst deinen Weg aus der Erschöpfung finden. Schritt für Schritt. Ehrlich, sanft und kraftvoll zugleich.

Von Herzen – Deine Karin